Liquidität – Der Blutkreislauf Ihres Unternehmens

Liquidität - Der Blutkreislauf Ihres Unternehmens
HGM Molfsee Journal Ausgabe 03/2020


Liquidität - Der Blutkreislauf Ihres Unternehmens

Durch Corona haben viele Unternehmen einen exogenen Schock erlitten. Gesunden und wettbewerbsfähigen Unternehmen bricht der Markt komplett weg.


Die Einschläge sind tiefer als erwartet und uns steht eine längere Durststrecke bevor.


Genau in diesen Zeiten ist ein Liquiditätsmanagement wichtiger denn je. Die Liquidität ist der Blutkreislauf Ihres Unternehmens. Gerät der Kreislauf ins Stocken oder bricht ab, hat dies fatale Folgen für Ihr Unternehmen.


Grundsätzlich sollte jedes Unternehmen über eine Liquiditäts- und Rentabilitätsplanung verfügen sowie den Auftragseingang erfassen und den zu erwartenden Auftragseingang planen.


Dies sind die wichtigsten Instrumente, um Ihr Unternehmen aktiv und vorausschauend in die Zukunft zu steuern.

Verändern Sie ein Zahnrad in Ihrem Unternehmen, können Sie anhand der Planungen die Auswirkungen ablesen und bewusste Entscheidungen treffen. Auch leiten Sie Ihre Unternehmensziele aus der kurz-, mittel- und langfristigen Planung ab.


Ich möchte heute auf das kurzfristige Liquiditätsmanagement eingehen, denn dies ist derzeit von großer Brisanz. Liquiditätsmanagement geht weit über den Bankbestand hinaus. Wie können Sie aktiv Ihre Liquidität erhöhen?


Stellen Sie Ihre Prozesse auf den Prüfstand! Verlässt die Rechnung an Ihren Kunden direkt am Tag der Leistungserbringung Ihr Haus? Überlegen Sie, ob Sie Ihre Zahlungskonditionen auf sofort fällig umstellen, oder verkürzen können. Vereinbaren Sie mit Ihren Kunden ein Sepa-Lastschriftmandat oder arbeiten mit mobilen EC-Karten Zahlsystemen. Stellen Sie Ihre Buchhaltung so um, dass Sie tagesaktuell einen Überblick über Ihre offenen Forderungen haben. Rufen Sie Ihren Kunden an und bitten ihn die offene Rechnung zu begleichen. Heute kann auch Ihr Steuerberater das Mahnwesen für Sie betreiben, sprechen Sie ihn an! Eine weitere Möglichkeit ist das Factoring (Verkauf der Forderungen). Bezahlen Sie immer unter Ausnutzung der Skontofristen, denn Skonto ist der teuerste Kredit. Arbeiten Sie ggf. mit Anzahlungs- und Teilzahlungsrechnungen.  Dies sind nur einige Möglichkeiten des Liquiditätsmanagements.


Erstellen Sie im ersten Schritt eine kurzfristige Liquiditätsplanung. Ausgehend von Ihrem heutigen Kontostand erfassen sie alle fälligen Forderungen und Verbindlichkeiten (bitte Ihre Dauerschuldverhältnisse, wie Miete- und Leasingverträge nicht vergessen) und dies auf Kalendertagebene.


Auf diesem Wege können Sie rechtzeitig erkennen, ob Sie in den nächsten drei Monaten in eine Liquiditätsunterdeckung geraten. So können Sie heute bereits Kontakt zu der Bank Ihres Vertrauens Kontakt aufnehmen. Es vergeht einiges an Zeit von der Zusammenstellung der Unterlagen für einen Kredit bis das Geld auf Ihrem Konto gutgeschrieben ist.


Benötigen Sie Unterstützung? Wir begleiten Sie aktiv bei der Umstellung Ihrer Prozesse und dem Aufbau Ihres betriebswirtschaftlichen Knowhows.


Ihre Stefanie Sommerstedt

Steuerberaterin

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